Country mit einer Prise Humor

Country mit einer Prise Humor

von (Kommentare: 0) Am Samstag trat die Grass-Country-Rock-Band De Waltons im Wörther Bürgerhaus auf

Wie mach’ma denn des jetzt mit dem Klatschen? Jetzt sind wir ja schon oben“, fragte Sänger Christian Spieß die Zuhörer, als er mit seinen beiden Bandkollegen ohne großartige Ankündigung auf der Bühne stand, bereit für das erste Lied. Das Publikum antwortete mit Applaus, der bis zum Ende des Country-Songs anhielt.

Am Samstagabend sind De Waltons im Bürgerhaus aufgetreten, jedoch mit einer kleinen Personaländerung. Für den erkrankten Mich Steiger sprang „Rich, Mich sein Sohn“ ein, wie Spieß den bärtigen Ersatzmann in Bermuda-Shorts und Hawaii-Hemd am Keyboard mit einem Schmunzeln nannte. Peter Perzlmaier vervollständigte das Trio am Kontrabass. „Wenn Rich irgendwas richtig gut macht, könnt’s ruhig zwei, drei Mal klatschen – aber nicht aus Mitleid“, ermunterte Spieß das Publikum im voll besetzten Bürgersaal.

Dann wechselte seine bairische Stimme zu einer amerikanischen. Mit dem Akzent eines Südstaatlers begann er „Bad Moon Rising“ von Creedence Clearwater Revival zu singen. Im Vergleich zum Original wirkte die Cover-Version sanfter und beschwingter. Mit flotten Gitarrenakkorden und brummenden Akzenten vom Kontrabass kam Fahrt in den Bürgersaal: Kopfnicken und wippende Füße zogen sich bei dem groovigen Country-Cover durch die Reihen.

Aber auch die Lachmuskeln der Zuhörer blieben nicht verschont: Immer wieder kündigten De Waltons mit trockenen Einwürfen und einer Portion Selbstironie ihre Songs an: Als Überleitung auf „Don’t Stop Believin’“ wollte Spieß einen Witz über eine Familie mit drei Kindern erzählen: Zwei der Kinder seien „wunderschöne Mädchen“, der dritte ein „stockgreisliger Bua“. „Ich glaub, du redest über dich“, unterbrach ihn der Ersatzkeyboarder. Mit einem Schmunzeln kam Spieß nach einer kurzen Lachpause endlich zur Pointe seines Witzes: Der Ehemann habe seine Frau beim Anblick seines Sohnes gefragt, ob sie ihm fremdgegangen sei. Die habe geantwortet: „Nein, dieses Mal nicht.“ Dann stimmte die Band den Journey-Hit an, denn „die Leute haben für die Musik gezahlt, nicht fürs blöd Daherreden“, sagte der Gitarrist.
[Text Simon Rothfischer, Donau-Post; Bild: Johann Festner]

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